Dirk Stewen
Works
Biography
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Previous Shows
Dirk Stewen – Daphne (2020)
Dirk Stewen – Zen and the birds of appetite (2018, Oslo)
Dirk Stewen – featuring GAY GOTH SCENE (2017)
Dirk Stewen – Glückliche Stunde (2016, Oslo)
Dirk Stewen – Day and Night (2015, Oslo)
Dirk Stewen – PAPER SIR (2013)
Dirk Stewen (2011)
Dirk Stewen – droplets (2009)
Dirk Stewen – pictures not lovers (2007)
Dirk Stewen
pictures not lovers
Exhibition duration: 7 Sept–5 Oct 2007
Dirk Stewen works with photographic paper, pages taken from antiquated art catalogues, posters, confetti of all sizes and colours, streamers, book covers, and sometimes with industrial prefab wood or metal. Blotting with Indian ink, folding, embroidering, layering one kind of paper on another, printing or copying onto it; the artist combines the emergent work into ensembles, collages or mural sculptures that cautiously extend into the surrounding space.
Central to his first exhibition with c/o – Atle Gerhardsen, "pictures not lovers", are five large works on photographic paper: rectangular fields composed of nine sheets of photographic paper, blackened with Indian ink, and then reworked with a sewing machine. Patterns made of coloured thread and confetti are blotted out with one or more coats of ink, and new patterns sewn overtop. The entirety is an extremely physical process; the photo paper suffers, bearing scratches and bends, the multiple layers of ink generate tension when moistening and drying on the paper, similar to the process of immersion in a developer and fixer bath.
The end result is works that could be taken for paintings at a distance; and yet at a closer look they reveal their rich structure. Whether the sheets of photo paper had been exposed in the first place, or bear images is unclear, and the colour of the dyed confetti also remains a mystery to us. For Dirk Stewen, in this creation of systems, order and structure are just as important as concealment, the partial obliteration and neutralisation of information. Only one of these works is titled ("Le Miroir (2007)"). In the gallery space, the confetti works will hold the central positions, arranged vertically.
The exhibition "pictures not lovers" will also include two photographs in the form of inkjet prints: the image of a clay sculpture, created by the artist especially for this shot is part of the work "Untitled (2007)". "Fotostudio II (2007)" is a photograph of a stool that Stewen uses for portrait photography.
There is a finely woven mesh of connections on the many layers of the artistic creative process. For "Untitled (2007)", the clay sculpture was captured on film, and then destroyed. Its image, depicted on a sheet of ancient paper, is included in an ensemble of photographic paper that has been treated with a brush and Indian ink.
The work "Die Umarmung", is a watercolour combined with a black-inked rod of wood and a ring of steel, suggesting a possible end point of the exhibition with c/o – Atle Gerhardsen. The colour circles show great affinity with the forms of the clay sculpture in "Untitled (2007)", and yet Dirk Stewen is aware of an even more special connection between watercolour and photography. In their process of development both owe their emergence to a controlled moment in time. Photography comprises identification with a motif, a brief grasping and releasing, a disembodied touch, appropriating of its essence. Watercolour demands the same precision in handling colour and the moisture of the paper. The artist decides how long the paint may spread on the carrier. To this end, he moves the paper similarly to how an exposed sheet of paper is moved in the developer bath. The minimal colour gradient and delicate forms of the watercolour have their own moment of exposure, slightly longer than required for a photograph, but only slightly.
Dirk Stewen was born in Dortmund in1972, and presently lives and works in Hamburg.
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Dirk Stewen
pictures not lovers
Ausstellungsdauer: 7. Sept–5. Okt 2007
Dirk Stewen arbeitet mit Fotopapier, Seiten aus alten Kunstsammelmappen, Plakaten, Konfetti in allen Größen und Farben, Luftschlangen, Buchdeckeln, manchmal mit Holz oder Metall in Form von industriell vorgefertigten Objekten wie z.B. Rundhölzern. Er schwärzt mit Tusche, faltet, setzt Nähte, bringt eine Sorte Papier auf der anderen auf, druckt oder fotokopiert darauf und kombiniert die dadurch entstandenen Arbeiten zu Ensembles, Collagen oder vorsichtig in der Raum hinein reichenden Wandskulpturen.
Im Zentrum seiner ersten Ausstellung mit c/o – Atle Gerhardsen, „pictures not lovers“, stehen fünf große Arbeiten auf Fotopapier: rechteckige Flächen, zusammengesetzt aus neun Bögen, mit Tusche geschwärzt, dann mit der Nähmaschine bearbeitet: Muster aus buntem Garn und Konfetti werden aufgetragen, einmal oder mehrmals mit Tusche übermalt, neue Muster werden aufgenäht. Das ganze ist ein sehr physischer Prozess, das Fotopapier leidet, es entstehen Kratzer, Knicke, das mehrfache Auftragen der Tusche erzeugt Spannungen bei Befeuchten und Trocknen, ähnlich wie im Entwickler- und Fixierbad.
Am Ende entstehen Arbeiten, die von Weitem Gemälde sein könnten und die ihre reiche Struktur bei intensiver Betrachtung offenbaren. Ob die Bögen belichtet waren, ob Bilder auf ihnen zu sehen waren, erfahren wir nicht und genauso werden die Farben der übermalten Konfettis und des Garns für uns ein Geheimnis bleiben. Für Dirk Stewen sind in diesem Prozess das Schaffen von Systemen, von Ordnung und Struktur ebenso wichtig wie das Verstecken, das teilweise Auslöschen und Neutralisieren dieser Informationen. Nur eine dieser Arbeiten erhält einen Titel („Le Miroir“). In den Räumen der Galerie werden die Konfettiarbeiten vertikal angeordnet zentrale Positionen einnehmen.
Im Ensemble der Ausstellung „pictures not lovers“ finden sich auch zwei Fotografien in Form von Inkjet-Prints: die Abbildung einer Tonskulptur, die der Künstler nur für diese Aufnahme anfertigte, ist Teil der Arbeit „Untitled (2007)“, das Bild eines Hockers, den Stewen für Portraitaufnahmen benutzt, geht in die Arbeit „Fotostudio II (2007)“ ein. Es ergibt sich ein filigranes Netz von Verbindungen auf den verschiedenen Ebenen des künstlerischen Schaffensprozesses. Für “Untitled (2007)” wird die Tonskulptur fotografiert und dann zerstört und ihr Foto auf einem Bogen alten Papiers als Inkjet-Print Teil eines Ensembles mit aufgereihten Fotopapieren, auf die anschließend Informationen mit Pinsel und Tusche aufgetragen wurden.
Die Arbeit „Die Umarmung“, ein Aquarell kombiniert mit einem schwarz getuschten Rundholz und einem Stahlring, bildet einen möglichen Endpunkt der Ausstellung bei c/o – Atle Gerhardsen. Während die auf dem Papier erkennbaren Farbkreise eine große Nähe aufweisen zu den Formen der Tonskulptur aus „Untitled (2007)“, so ergibt sich für Dirk Stewen noch ein besonderer Zusammenhang zwischen Aquarell und Fotografie in deren Entstehungsprozess: beide verdanken ihre Entstehung einem kontrollierten Moment. Das Fotografieren beinhaltet die Identifikation mit dem Objekt, ein kurzes Anfassen und Loslassen, eine körperlose Berührung, die Aneignung seiner Essenz. Das Aquarell erfordert dieselbe Präzision im Umgang mit Farbe und Feuchtigkeit des Papiers. Der Künstler entscheidet wie lange sich die Farbe auf ihrem Träger ausbreiten darf. Hierzu bewegt er das Papier ähnlich wie er einen belichteten Bogen im Entwicklerbad bewegen würde. Die minimalen Farbverläufe und zarten Formen des Aquarells haben ihren eigenen Augenblick der Belichtung, ein wenig länger als man für ein Foto braucht, aber nur ein wenig.
Dirk Stewen wurde 1972 in Dortmund geboren, er lebt und arbeitet in Hamburg.