Dirk Stewen
Works
Biography
Bibliography
Previous Shows
Dirk Stewen – Daphne (2020)
Dirk Stewen – Zen and the birds of appetite (2018, Oslo)
Dirk Stewen – featuring GAY GOTH SCENE (2017)
Dirk Stewen – Glückliche Stunde (2016, Oslo)
Dirk Stewen – Day and Night (2015, Oslo)
Dirk Stewen – PAPER SIR (2013)
Dirk Stewen (2011)
Dirk Stewen – droplets (2009)
Dirk Stewen – pictures not lovers (2007)
Dirk Stewen
droplets
Exhibition duration: 8 January – February 13, 2009
We are very proud to announce Dirk Stewen's second solo exhibition at c/o – Atle Gerhardsen.
Dirk Stewen will start the year 2009 at c/o – Atle Gerhardsen with new works on paper. The show is titled 'droplets', comprising about thirty watercolours, some of which include installation components.
Working with watercolour on paper from the post-war era – the artist uses paper containing potato starch, which has a slightly ligneous texture – is a pivotal development in Stewen's work. The paper is mostly taken from old art lovers´ collection archives: the colourful reproductions of old masterpieces have been removed from the single sheets, often leaving behind a line of glue, usually including the title, and at times even a short interpretation of the absent image. Stewen fills the vacant spaces with partly figurative, partly abstract compositions.
The figurative works are inhabited by a panopticum of bulky characters, equipped with old-fashioned accessories such a stovepipe hats or riding boots. Most often they cannot be identified in terms of gender; at times they are seem melancholy, ominous, or even slightly languid. The light pastel tones of the watercolours stand in stark opposition to the corpulence of the represented forms.
In the abstract works, Dirk Stewen is interested in the balance of simple geometric forms, which he arranges by size, colour and shape in different ways on the antique paper. There are compilations of colourful circles or cones, which seem to be connected by the sheer force of gravity. Some revoke their perfect basic shape, and bleed into the other elements, merging either with the other circles, or with the remnants of the glue on the paper. Some keep up the appearance of a three-dimensional form on a plane; others blend in with the plane and counter this illusion.
The artist sometimes compared working on his watercolours with photography: he mixes colour and water, converting the thought or desired form onto paper in a short amount of time. Similarly, in a photographic exposure, the decisive moment passes by in one fell swoop. Afterwards, the result could still be modified, but only through careful movement of the paper, such as in the developing bath, or by meticulous reworking of the surface still wet with traces of colour or ink, perhaps akin to retouching a photograph.
With 'droplets' Stewen probes the relational equilibrium within the presented group of work, both within each single work, and in the combination of this show, expanding the presentation with elements taken from other realms of his work. Black-inked wooden squares or small ladders sometimes complement the watercolours, which are framed either alone, or in pairs. In this, the artist sees a kind of necessary interpunction, or an aid, allowing the works to permeate into the space.
Dirk Stewen was born in Dortmund in 1972, and now lives and works in Hamburg. Parallel to his exhibition with c/o – Atle Gerhardsen, the artist has another solo exhibition with Tanya Bonakdar in New York: 'Dirk Stewen: Paper Eye Collection', Tanya Bonakdar Gallery, New York, opening: 15 January, 2009.
In May 2009, his works will be on display in the Galleri MGM in Oslo, and from
19 September 2009, in the Overbeck Gesellschaft in Lübeck.
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Dirk Stewen
droplets
Ausstellungsdauer: 8. Januar – 13. Februar 2009
Wir freuen uns sehr, die zweite Einzelausstellung des Hamburger Künstlers Dirk Stewen mit
c/o – Atle Gerhardsen ankündigen zu können.
Dirk Stewen wird das Jahr 2009 in den Räumen von c/o – Atle Gerhardsen mit neuen Arbeiten auf Papier eröffnen. Rund dreißig Aquarellarbeiten, einige davon um installative Elemente erweitert, bilden die Ausstellung mit dem Titel 'droplets'.
Das Arbeiten mit Wasserfarben auf Kartoffelpapier aus der Nachkriegszeit ist ein Angelpunkt in Stewens Werk. Das Papier stammt größtenteils aus alten Kunstsammelmappen: farbige Reproduktionen alter Meister werden von den Einzelbättern entfernt, häufig bleibt ein Klebesaum über, meistens der Titel und gelegentlich eine kurze Interpretation der nicht mehr vorhandenen Abbildung. Die frei gewordenen Flächen füllt Stewen mit teils figurativen, teils abstrakten Kompositionen.
Die figürlichen Arbeiten sind bevölkert von einem Panoptikum teils massiger Charaktere, ausgestattet mit altmodischen Accessoires wie Zylinderhüten oder Schaftstiefeln, geschlechtlich oft nicht eindeutig zuzuordnen, mal melancholisch wirkend, mal furchteinflößend, auch mal ein wenig indolent. Die zarten Pastelltöne der Wasserfarben erzeugen einen irritierenden Widerspruch zur Fülligkeit der abgebildeten Formen.
In den abstrakten Arbeiten beschäftigt sich Dirk Stewen mit der Balance von einfachen geometrischen Formen, die er in Größe, Farbe und Anordnung auf den antiquarischen Papieren unterschiedlich gewichtet. Es gibt Kombinationen von bunt verlaufenden Kreisen oder Kugeln, die wie durch die Gesetze der Schwerkraft miteinander verbunden scheinen, es gibt solche, die ihre perfekte Grundform aufgeben, auslaufen und sich mit anderen Elementen verbinden, sei es mit anderen Kreisen oder mit den Kleberesten des Papiers. Die einen erhalten die Illusion der Abbildung einer dreidimensionalen Form auf einer Fläche, die anderen gehen in der Fäche auf und verneinen diese Illusion.
Das Arbeiten an seinen Aquarellen hat der Künstler gelegentlich mit dem Fotografieren verglichen. Er mischt Farben und Wasser und trägt die gedachte oder gewünschte Form in kürzester Zeit auf das Papier auf, ähnlich wie bei einer Belichtung ist in einem Moment das Entscheidende passiert. Danach lässt sich das Entstandene zwar noch verändern, aber nur noch durch behutsames Bewegen des Papiers wie im Entwicklerbad oder durch minutiös in die noch nasse Fläche eingebrachte Spuren von Farbe oder von Tusche, vielleicht wie beim Retuschieren.
Stewen lotet mit 'droplets’ die Gleichgewichtsverhältnisse innerhalb der präsentierten Werkgruppe aus, sowohl in der jeweils einzelnen Arbeit, als auch in deren Kombination in dieser Schau, und erweitert das Präsentierte durch Elemente aus anderen Bereichen seines Werks. Schwarz getuschte Vierkanthölzer oder kleine Leitern ergänzen hier und da die allein oder in Paaren gerahmten Aquarelle. Der Künstler sieht darin eine Art notwendige Interpunktion oder auch ein Hilfsmittel, das es den Arbeiten ermöglicht, in den Raum hineinzutreten.
Dirk Stewen wurde 1972 in Dortmund geboren, er lebt und arbeitet in Hamburg. Parallel zu seiner Ausstellung mit c/o – Atle Gerhardsen hat der Künstler eine weitere Einzelausstellung bei Tanya Bonakdar in New York: 'Dirk Stewen: Paper Eye Collection’, Tanya Bonakdar Gallery, New York, Eröffnung: 15. Januar 2009, und im Mai 2009 werden seine Arbeiten in Oslo in der Galleri MGM sowie ab dem 19. September 2009 in der Overbeck Gesellschaft in Lübeck zu sehen sein.